Vorwort Aktuell führe ich eine Auswertung der Patientinnen-Verläufe des Jahres 2017 durch. Die Ergebnisse werden sie in Bälde auf ebendieser Homepage finden. |
Das Patientenkollektiv setzte sich aus folgenden Personen zusammen:
Gesamtzahl der PatientInnen im Untersuchungszeitraum: n = 272
Je nach Indikation weitere Labordiagnostik
Je nach Indikation und Vorbefunden weitere gezielte apparative Untersuchungen in meiner Praxis oder bei anderen Ärzten
Bei chronischer Borreliose habe ich nach den Erkenntnissen zur
Therapie chronischer Multisystemerkrankungen unter Einbeziehung der Leitlinien
der (DBG) behandelt (siehe Therapiekonzept
auf ebendieser Homepage).
Bei chronischer Borreliose habe ich anhand der vorliegenden Befunde
und der Gesamtheit der Beschwerden und Symptome den Stellenwert der
nachgewiesenen Infektionen bezüglich der einzelnen therapeutischen
Maßnahmen festgelegt.
So wurde zum Beispiel bei einer bereits bestehenden Darmschädigung
zuerst eine Darmsanierung eingeleitet. Bei Vorliegen schwerer Nährstoffdefizite
wurden diese zunächst therapiert. Nach einer in der Vergangenheit
erfolglos gebliebenen antibiotischen Therapie wurden bisher unerkannte
Koinfektionen, Schadstoffbelastungen etc. abgeklärt.
Ich unterscheide hier zwischen einer Basistherapie und einer gezielten erregerreduzierenden Therapie.
Als Basistherapie habe ich die Cellsymbiosistherapie®(CST)
empfohlen. Die Cellsymbiosistherapie wurde auch allen PatientInnen mit
Mitochondrienstörung empfohlen.
Ziel der CST ist, das Energieniveau und die Regulation des Immunsystems
zu verbessern, damit der Organismus Infektionen effektiver abwehren
beziehungsweise zurückdrängen kann.
Wenn die Symptomatik eine gezielte Erregerreduktion notwendig machte, habe ich in erster Linie zusätzlich eine Biophotonentherapie (Bionic®) empfohlen.
Wenn diese Therapie nicht gewünscht wurde oder das Krankheitsbild
entsprechend dramatisch war, kamen Antibiotika zum Einsatz.
A. Aus der Vorgeschichte bekannte, gleichzeitig bestehende Erkrankungen (Komorbiditäten)
Zigarettenrauchen: 66 von 272 (24%)
Tumorerkrankungen: 10
Autoimmunkrankheiten (Schilddrüsenentzündung, Vaskulitis,
Lupus erythematodes, Zöliakie, Psoriasis-Arthropathie, rheumatoide
Arthritis, Colitis ulcerosa, Diabetes mellitus Typ 1, Sarkoidose): 14
Depression: 14 (Hier wurde nicht untersucht, in wie weit die Depression
Folge der Infektion war)
Psychosen: 10
Multiple Sklerose: 5
Polyneuropathie: 4
Ungeklärte Paresen (keine Hemiparesen): 5
Fibromyalgie: 3
Chronisches Müdigkeitssyndrom (CFS): 1
Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern, av-Knoten-Tachycardie, Extrasystolen):
4
Hypertonie: 7
B. Labor
Bei akuter Borreliose (n=11, alle mit Erythema chronicum migrans
= Wanderröte, akute Neuroborreliose n= 0) habe ich üblicherweise
keine Erregerdiagnostik betrieben, sondern umgehend die Behandlung eingeleitet.
Deshalb betreffen die folgenden Ausführungen vorrangig die chronische
Borreliose.
Koinfektionen
Die häufigste Koinfektion war die Ehrlichose (siehe oben)
Weitere mit Serologie und /oder LTT nachgewiesene aktive Koinfektionen
waren:
Yersinien: 9
Ebstein-Barr-Virus: 7
Chlamydia pneumophila: 6
Helicobacter pylori: 3
Toxoplasmose: 1
Hier liegt meines Erachtens eine erhebliche Dunkelziffer unerkannter
Fälle vor, weil die Antikörper-Diagnostik ähnliche Unschärfen
wie bei der Borreliose aufweist.
Weitere Erkrankungen
Folgende weitere Erkrankungen wurden festgestellt (angegeben ist die
Zahl der PatientInnen, bei denen entsprechende Untersuchungen durchgeführt
wurden):
Mitochondriale Dysfunktion (Störung der Mitochondrien):
251 von 252 (99,6 %)
Störungen der Darmschleimhautbarriere (sogenannter "leaky
gut": 106 von 115 (92 %)
(Schwer-) Metallbelastungen: 43 von 48 (90 %)
Nahrungsmittelallergien vom Typ 3: 21 von 21 (100 %)
Vitamin D-Mangel (Werte unter 30 ng/ml): 189 von 233 (81 %, eventuell
vorbestehende Vitamin D-Therapie wurde nicht ausgewertet)
Magnesiummangel: 186 von 245 (76 %)
Weitere Nährstoffdefizite wurden nicht ausgewertet
Primärer Hyperparathyreoidismus (neu diagnostiziert): 1
Monoklonale Gammopathie (MGUS, neu diagnostiziert): 1
Antikörpermangel (neu diagnostiziert): 2 (dass bei diesen
PatientInnen je nach Schweregrad die Antikörperdiagnostik negative
Befunde ergibt, versteht sich von selbst!)
Bei den folgenden, vordiagnostizierten neurologischen oder psychiatrischen
Erkrankungen wurde in meiner Praxis erstmalig nach einer
gleichzeitig oder ursächlich vorliegenden Borreliose geschaut (in
Klammern Zahl der Fälle):
Trigeminusneuralgie (1),
TIC-Störung(2),
Dystonie (2),
restless legs-Syndrom (4),
multiple Sklerose (5),
Polyneuropathie (4),
Anorexia nervosa (6),
Demenz (4),
Depression (14),
Psychosen (Schizophrenie, bipolare Störung, 10)
C. Therapie
Zunächst muss zwischen PatientInnen mit akuter und chronischer Borreliose unterschieden werden.
Akute Borreliose:
Alle 11 PatientInnen erhielten eine antibiotische Therapie mit
Doxycylin über mindestens 4 Wochen in therapeutischer Dosis (300
- 500 mg unter Serumspiegelkontrolle) bis zum völligen Verschwinden
der Beschwerden bzw. Hautsymptome. Anschließend wurde zur Abtötung
etwaiger Zystenformen Metronidazol über 10 Tage verabreicht (3
x 400 mg). Seit 2012 empfehle ich als Alternative wegen besserer Verträglichkeit
und Wirksamkeit Tinidazol (2 x 500 mg). Dieses Antibiotikum ist in Deutschland
nicht zugelassen, kann aber in Frankreich gekauft werden.
In allen Fällen wurde parallel ein Probiotikum zum Schutz des Darmes
empfohlen (und in 10 von 11 Fällen auch eingenommen), ferner wurde
eine Überprüfung der Nährstoffversorgung mit anschließender
Optimierung empfohlen.
3 PatientInnen hatten nach einem Zeckenstich die entfernte Zecke in die Praxis gebracht. Bei Untersuchung im Labor wurde in 2 Fällen Borrelien-DNA in der Zecke nachgewiesen. Diese PatientInnen erhielten nach Aufklärung vorbeugend 400 mg Doxycyclin über 10 Tage.
Chronische Borreliose:
Therapie in der Praxis Kellner: 81 von 111 mit positivem LTT
Keine Therapie in der Praxis Kellner: 30 von 111 mit positivem LTT
Basistherapie:
Die Cellsymbiosistherapie (CST) wurde von 88 PatientInnen durchgeführt, allerdings über unterschiedliche Zeiträume hinweg.
Eine alleinige CST bei nachgewiesener chronischer Borreliose und / oder Ehrlichose ohne zusätzliche Therapie wurde von 8 PatientInnen durchgeführt.
Erregergerichtete Therapie:
Die Biophotonentherapie wurde von 57 PatientInnen mit jeweils mindestens 12 Sitzungen durchgeführt.
Gesamtzahl der PatientInnen, die 2011 in meiner Praxis Antibiotika
wegen chronischer Borreliose und / oder Ehrlichose erhielten: 34
Folgende Antibiotika wurden verabreicht:
Minocyclin 150 - 250 mg unter Serumspiegelkontrolle: 17 PatientInnen
Quensyl 200 mg als Komedikation: 14
Doxycyclin 300 - 500 mg unter Serumspiegelkontrolle: 10 (bis auf 1 PatientIn
bei Koinfektion mit Ehrlichose wegen guter Wirkung auf Ehrlichien)
(Bei Therapie mit Doxycyclin beziehungsweise Minocyclin wurde die Dosis
durch Messung der Blutspiegel überprüft. Daten einer Schweizer
Arbeitsgruppe zeigen, dass für eine effektive Abtötung der
Borrelien Wirkspiegel von 5 mg/l (Doxycyclin) bzw. 2 mg/l (Minocyclin)
erforderlich sind.
Um diesen Spiegel zu erreichen, lagen die Dosierungen bei Doxycyclin
zwischen 300 und 500 mg, bei Minocyclin bei 150 bis 250 mg pro Tag).
Metronidazol 1200 mg über 10 Tage: 10
Artemisia annua intensa (einjähriger Beifuß) 400 mg als Komedikation:
3
Ceftriaxon 2 g gepulst jeweils über 5 Tage, 2 Tage Pause: 5
Azithromycin 500 mg gepulst jeweils über 4 Tage, 3 Tage Pause:
6
Einige PatientInnen erhielten im Verlauf verschiedene Antibiotika.
6 weitere PatientInnen hatten in einem Zeitraum von weniger als 3 Monaten vor dem ersten Besuch in meiner Praxis von anderen Ärzten unterschiedliche Antibiotika erhalten.
Kombination von Basistherapie (CST) mit erregergerichteter Therapie:
Biophotonentherapie mit Cellsymbiosistherapie: 53
Biophotonentherapie ohne Cellsymbiosistherapie: 4
Antibiotikatherapie mit Cellsymbiosistherapie: 27
Antibiotikatherapie ohne Cellsymbiosistherapie: 7
Behandlungs-Ergebnisse:
Negativer Borreliose-LTT nach Therapie:
Alleinige Cellsymbiosistherapie®:
7 von 8 PatientInnen, die keine zusätzliche Therapie durchgeführt
haben und bei denen ein Kontroll-LTT durchgeführt wurde = 88
%
Biophotonentherapie plus Cellsymbiosistherapie: 48 von 53 = 91
%
Biophotonentherapie ohne Cellsymbiosistherapie: 3 von 4 = 75
%
Antibiotika bei akuter Borreliose: 10 von 11 = 91 %
Antibiotika plus Cellsymbiosistherapie bei chronischer Borreliose:
17 von 27 = 63 %
Antibiotika ohne Cellsymbiosistherapie bei chronischer Borreliose:
2 von 7 = 29%
Grün: Anteil der PatientInnen mit negativem LTT nach
Therapie
Rot: Anteil der PatientInnen mit positivem LTT nach Therapie |
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Cellsymbiosistherapie plus
Antibiotikatherapie |
Cellsymbiosistherapie plus
Biophotonentherapie |
Bei PatientInnen, bei denen die Infektion(en) im Vordergrund des Beschwerdebildes stand, gingen mit Normalisierung des LTT auch die Symptome ganz oder teilweise zurück.
Therapieabbruch wegen Nebenwirkungen:
Cellsymbiosistherapie: 0 von 8 = 0 %
Biophotonentherapie: 0 von 57 = 0 %
Antibiotikatherapie: 9 von 45 = 20 %
Nebenwirkungen:
(Ohne Erstverschlimmerung)
Biophotonentherapie: keine
Cellsymbiosistherapie: keine
Antibiotika: Diarrhoe (trotz probiotischer Begleittherapie): 5
1 Infektion mit Clostridium difficile nach Ceftriaxon (auswärts
aufgetreten)
1 schwere Diarrhoe nach Ceftriaxon (auswärts aufgetreten)
Leistungsminderung, Müdigkeit: 13 von 45
Oberbauchbeschwerden, Übelkeit: 11 von 45
Kopfschmerzen (Minocyclin): 7 von 17
Schleimhautüberwucherung mit Candida (Hefepilz): 2
Photoxische Dermatose (Sonnenbrand) unter Doxycyclin (trotz Aufklärung):
3 von 10
Erstverschlimmerung (Jarisch-Herxheimer-Reaktion):
Biophotonentherapie: 3 von 57
Antibiotika bei chronischer Borreliose: 7 von 34
Es erfolgten Besuche in meiner Praxis mit der Frage einer Borrelioseinfektion in relevanter Zahl. Bei vielen PatientInnen waren Voruntersuchungen und -Behandlungen erfolgt.
Zur Diagnostik:
Bei akuter Borreliose habe ich ohne weitere Erregerdiagnostik
umgehend eine antibiotische Therapie eingeleitet.
Für die Beurteilung der Aktivität einer chronischen Infektion
wurde nach Möglichkeit ein Lymphozytentransformationstest
(LTT) veranlasst.
In einem wesentlichen Anteil von 23 % der Untersuchten lag eine seronegative
aktive Borrelioseinfektion vor. Hier besteht die Gefahr, mit der
konventionellen Antikörperdiagnostik eine behandlungsbedürftige
Infektionskrankheit zu übersehen. Ein weiterer Teil von 13 % hatte
positive Antikörper als Beweis einer durchgemachten Infektion
ohne aktuelle Erregerpräsenz. Hier besteht bei Symptomen die
Gefahr einer fehlgerichteten Therapie.
Bei Vorliegen von chronischen Beschwerden musste hier weitere Ursachenklärung
betrieben werden.
Bei 16 % der Untersuchten stimmten positiver Antikörper-und LTT-Befund
überein.
Bei den Koinfektionen erwies sich die Ehrlichose (Anaplasmose) als häufigster
Befund. 64 % der chronisch mit Borrelien infizierten PatientInnen hatten
parallel auch einen Nachweis von Ehrlichien. 14 % der Untersuchten hatten
nur Ehrlichien und aktuell keine Borrelien.
Insgesamt ist für mich eine verlässliche Beurteilung des
Vorliegens und der Aktivität einer Borreliose und /oder Ehrlichose
ohne LTT nicht vorstellbar. Auch für die Einleitung einer Behandlung
ist das Vorliegen eines LTT-Befundes unverzichtbar. Da der LTT ein Zeitfenster
von 4 Wochen abdeckt, ist bei fortbestehendem Infektionsverdacht gegebenenfalls
eine Verlaufskontrolle erforderlich.
Zum Nutzen und der Zuverlässigkeit des LTT existiert eine Vielzahl
von wissenschaftlichen Veröffentlichungen (2).
Leider ist der LTT seit 2008 keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen
und muss von gesetzlich Versicherten privat bezahlt werden. Dies schränkt
die Anwendungsmöglichkeiten erheblich ein.
Eine Verlaufskontrolle der Borrelien-Antikörper wurde wegen begrenzter
Aussagekraft nur in Einzelfällen durchgeführt.
Auffällig war, dass die Untersuchten in einem hohen Prozentsatz
(70%) erniedrigte Werte der CD 57 positiven NK-Zellen aufwiesen,
36 % sogar deutlich erniedrigte Werte (unter 60/ul).
Dies bestätigt den Verdacht, dass in einem relevanten Ausmaß
weitere Infektionen vorliegen, die durch Unzulänglichkeiten der
entsprechenden Antikörpertests beziehungsweise finanzielle Restriktionen
(fehlende Möglichkeit, weitere kostenintensive LTT`s durchzuführen)
zunächst nicht aufgedeckt werden konnten.
Prinzipiell bestätigt die Auswertung meine Auffassung, dass langfristige
gesundheitliche Probleme durch Borreliose nur entstehen können,
wenn ein Mensch mehrfachen Belastungsfaktoren ausgesetzt ist, die er
nicht mehr kompensieren oder regulieren kann.
Dies zeigt sich am Nachweis einer mitochondrialen Dysfunktion (Funktionsstörung
der Mitochondrien) bei 100 % der Untersuchten.
Die Abklärung der zusätzlichen Belastungsfaktoren (chronische
nicht erregerbedingte Entzündungen, Darmschädigung, Schadstoffe,
Nahrungsmittelallergien, Mangelzustände, Stress, Umweltfaktoren)
war wegen der damit verbundenen Kosten, die von den gesetzlichen Krankenkassen
nur zu einem geringen Teil übernommen werden, ebenfalls nicht bei
allen Betroffenen möglich.
Bei den Untersuchten ergaben sich in einem hohen Ausmaß (bis 100%)
relevante Belastungen.
Auch die große Zahl von neurologischen und psychiatrischen Begleiterkrankungen fällt auf. Die Frage, ob die neurologische Erkrankung Folge einer Infektionskrankheit ist, lässt sich aus meiner Sicht wegen der labordiagnostischen Probleme nur durch eine angemessene und effektive Therapie der Infektion und anschließender Beurteilung des Ergebnisses klären.
Zur Therapie:
Bei der Therapie der Borreliose muss man zwischen der akuten
Erkrankung und der chronischen Verlaufsform unterscheiden.
Die Zahl der akut mit Wanderröte Erkrankten war klein.
Hier gibt es aus meiner Sicht derzeit keine vernünftige Alternative
zur Antibiotikatherapie.
Mit einer laborgestützten und laborkontrollierten antibiotischen
Behandlung konnte ich in einem hohen Prozentsatz (91%) eine Beseitigung
der Infektion erreichen. Allerdings ist bei einer akuten Wanderröte
nicht auszuschließen, dass zuvor bereits eine chronische Borreliose
bestand. Deshalb empfehle ich, nach Therapie einer akuten Infektion
unbedingt eine LTT-Kontrolle durchzuführen, um eine gleichzeitige
chronische Infektion nicht zu übersehen.
Wichtig für die Verträglichkeit der Antibiose ist die begleitende
Schutztherapie für den Darm mit Probiotika. So dauert es
nach einer Therapie mit Ciprofloxacin über 5 Tage hinweg (2 x 500
mg, zum Beispiel bei Blasenentzündung) über 6 Monate, bis
die Darmflora sich wieder regeneriert hat. Die Darmflora wiederum ist
wichtig für die Darmschleimhautbarriere und das Immunsystem. Da
der Darm das größte Immunorgan unseres Körpers ist und
da ohne gut funktionierendes Immunsystem Infektionen schlecht oder gar
nicht bewältigt werden können, sollte eine Schädigung
des Darms durch Antibiotika möglichst gering gehalten werden. Durch
gleichzeitige Gabe von Probiotika kann man nach meinen Erfahrungen die
Schädigung des Darms deutlich vermindern beziehungsweise verhindern.
Ein Patient, der von mir wegen einer schweren chronischen Verlaufsform
mit Ceftriaxon-Infusionen behandelt wurde und über 3 Wochen hinweg
unter Begleittherapie mit Probiotika keine nennenswerten Bauchbeschwerden
hatte, kam wegen eines akuten Thoraxschmerzes in eine Klinik. Nach
Ausschluss eines Herzinfarktes und ähnlichem erhielt er weiterhin
Ceftriaxon, allerdings ohne Probiotikaschutz. Nach 1 Woche entwickelte
er einen schwersten Durchfall mit Nachweis von Clostridium difficile.
Die antibiotische Therapie musste beendet werden. Ein weiterer Patient, der bereits zweimal unter Probiotikaschutz mit guter Verträglichkeit antibiotisch vorbehandelt war, kam wegen einer akuten Divertikulitis notfallmäßig in eine Klinik und wurde mit einer Kombinationstherapie unter Einschluss eines Cephalosporins behandelt. Er entwickelte einen schweren profusen Durchfall ohne Keimnachweis. |
Weiterhin spielt auch eine Entlastung des Darms von chronischen Nahrungsmittelunverträglichkeiten eine Rolle. Auch die Gesunderhaltung des Darms durch qualitativ hochwertige Nahrungsmittel ist wichtig.
Bei der Therapie der chronischen Borreliose ist eine ganzheitliche
Betrachtung unerlässlich. Zum Einen kommt die chronische Borreliose
nach meiner Überzeugung nie alleine, sondern immer im Gefolge anderer
Belastung und Erkrankungen vor. Diese Faktoren muss man bei der Therapie
berücksichtigen. Bei der Therapieentscheidung muss man eine Hierarchie
(Rangfolge) der Belastungen erstellen. Es ist aus meiner Sicht nicht
sinnvoll, beim Nachweis einer chronischen Borrelienpräsenz sofort
eine Antibiotikatherapie einzuleiten, ohne zu wissen, wie der übrige
Gesundheitszustand des/der Erkrankten ist.
Das Therapiekonzept muss in jedem Falle langfristig ausgerichtet
sein. Bei komplexen Erkrankungen gibt es nun mal (noch) keine schnellen,
einfachen Lösungen.
Wichtig ist, eine allgemein aufbauende und stärkende Therapie
zu etablieren, um das Immunsystem, die Entgiftung, die Regulation und
das Energieniveau zu verbessern. Die Cellsymbiosistherapie®
hat sich hierfür als sehr wirksam erwiesen. So konnte bei 7 von
8 PatientInnen, die keine zusätzliche gezielte Erregertherapie
durchgeführt haben, eine Freiheit von Borrelien erreicht werden.
Auch bei der Kombination mit erregerreduzierenden Verfahren hat die
Cellsymbiosistherapie die Erfolgsquoten erheblich verbessert.
Bei der Wahl der erregerreduzierenden Therapie ist eine
möglichst gute Verträglichkeit und geringe Schädigung
bei optimaler Wirkung wichtig.
Hier hat sich in meiner Praxis die Biophotonentherapie sehr gut
bewährt.
Bei 91 % der Behandelten waren nach Kombinationstherapie mit CST im
LTT keine Borrelien mehr nachweisbar, einhergehend mit entsprechender
Besserung oder Verschwinden der Beschwerden.
Die Erfolgsrate der antibiotischen Therapien bezüglich
negativem LTT war hingegen deutlich geringer (63% bei Kombination mit
CST). Teilweise kamen verschiedene Antibiotika aufeinanderfolgend zur
Anwendung.
Bei der Verträglichkeit der Antibiotika gab es erhebliche
individuelle Unterschiede. Bezüglich einer etwaigen Darmschädigung
mit entsprechenden Beschwerden stehen jedenfalls Cephalosporine eindeutig
an erster Stelle. Auch bei den übrigen in der Auswertung genannten
Antibiotika kam es trotz Begleittherapie zu Nebenwirkungen. Von der
Mehrzahl der antibiotisch Behandelten wurde die Therapie jedoch als
ausreichend verträglich eingestuft.
Bei chronischer Borreliose habe ich bei entsprechender Indikation im
Schnitt über 3 Monate mit Antibiotika behandelt (maximal 6 Monate).
Antibiotika sind aus meiner Sicht sinnvoller Bestandteil des Gesamtkonzeptes
zur Behandlung der chronischen Borreliose, dürfen aber nicht unkritisch
und ohne Basistherapie eingesetzt werden. "Wunderwaffen" sind
sie bei dieser Erkrankung nach meinen Erfahrungen jedenfalls nicht (mehr).
Abschließend weisen Diagnostik und Therapie der Borreliose verschiedene
Eigenheiten und Fallstricke auf, die berücksichtigt werden müssen,
um ein für PatientIn und Therapeut befriedigendes Ergebnis zu erreichen.
Die Erkrankung ist auch in späten, chronischen Stadien mit einem
langfristig angelegten Konzept erfolgreich zu behandeln.
Die Cellsymbiosistherapie® hat sich als
Basistherapie bewährt.
Bei der nachgewiesenen Häufigkeit der Störung der Mitochondrienfunktion
muss nach Ausschluss einer aktiven Borreliose unbedingt weitere Ursachenklärung
der Beschwerden erfolgen.
Liegen auffällige Laborbefunde ohne aktuelle Krankheitssymptome vor,
muss der weitere Verlauf aufmerksam beobachtet werden.
Für eine Beurteilung der Langzeitergebnisse der Therapien ist der
Beobachtungszeitraum eines Jahres selbstverständlich zu kurz.